Branko Milanoviçs Papier zeichnet drei Epochen der globalen Ungleichheit nach: Eine historische Perspektive und zukünftige Herausforderungen
- Von Xhulia Likaj
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Ein neues Papier des renommierten Ökonomen Branko Milanoviç, "The three eras of global inequality, 1820–2020 with the focus on the past thirty years," taucht in die Feinheiten der globalen Wirtschaftsgeschichte der letzten zwei Jahrhunderte ein und beleuchtet bedeutende Verschiebungen in der Einkommensverteilung und das Aufkommen einer neuen globalen Landschaft.
Milanoviç identifiziert drei deutlich unterschiedliche Epochen der globalen Ungleichheit, die sich von 1820 bis zum heutigen Tag erstrecken. Die erste Epoche, bis 1950, erlebte steigende Einkommensunterschiede sowohl innerhalb als auch zwischen Ländern. Die zweite Epoche, von 1950 bis zum Ende des 20. Jahrhunderts, kennzeichnete eine Phase hoher globaler und zwischenstaatlicher Ungleichheit. Die laufende Epoche seit den 1990er Jahren zeichnet sich durch abnehmende Ungleichheit aus, angetrieben durch den wirtschaftlichen Aufstieg asiatischer Nationen, insbesondere Chinas.
Eine bemerkenswerte Beobachtung ist der Aufstieg der globalen "Median"-Klasse mit Pro-Kopf-Einkommen von $PPP 3.000 bis $PPP 5.000. Diese Epoche hat eine signifikante Umverteilung von Einkommenspositionen zwischen dem Westen und China erlebt, ähnlich der industriellen Revolution. Absolute Einkommensunterschiede haben jedoch in den letzten 30 Jahren zugenommen und einen erheblichen Abstand zwischen dem wohlhabenden "Kern" und dem verarmten "Rand" beibehalten.
Im Wesentlichen entwirrt Milanoviçs Arbeit das komplexe Geflecht der globalen Wirtschaftsgeschichte und betont die transformative Wirkung von Ereignissen wie der industriellen Revolution und dem jüngsten Aufstieg Asiens. Sie kommt zu dem Schluss, dass die zukünftige Entwicklung der globalen Ungleichheit von den Wachstumsraten und den Trends in der Ungleichheit in Indien und großen afrikanischen Ländern abhängt, ebenso wie von der drohenden Bedrohung durch den Klimawandel. Die historische Analyse unterstreicht erhebliche Fortschritte bei der Verringerung der Ungleichheit in den letzten Jahrzehnten und betont die Dringlichkeit anhaltender Bemühungen, verbleibende Disparitäten zu adressieren, insbesondere in den ärmsten Regionen der Welt.
Das vollständige Papier ist hier verfügbar.
