Neue Oxfam Studie: Vermögensungleichheit weltweit nimmt zu
- Von Sonja Hennen
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Die globale Ungleichheit in der Vermögensverteilung nimmt weltweit zu, wie eine aktuelle Studie von Oxfam zeigt. Während die Reichsten ihr Vermögen in den letzten Jahren deutlich steigern konnten, verschärft sich die wirtschaftliche Krise für die Ärmsten. Die Studie mit dem Titel "Inequality Inc." wurde von Oxfam zu Beginn des Weltwirtschaftsforums in Davos vorgestellt.
Die fünf reichsten Männer besaßen im Jahr 2020 ein Vermögen von 405 Milliarden US-Dollar, das inzwischen auf 869 Milliarden US-Dollar angestiegen ist. Insgesamt konnten alle Milliardäre ihr Vermögen seit 2020 um 3,3 Billionen US-Dollar steigern, während die ärmsten fünf Milliarden Menschen der Welt 20 Milliarden US-Dollar an Vermögen verloren. Die Studie stützt sich auf Daten aus verschiedenen Quellen, darunter Schätzungen von Forbes zum Vermögen der Milliardäre und Schätzungen der Credit Suisse zum weltweiten Vermögen.
Auch in Deutschland zeigt sich eine Zunahme der Ungleichheit. Das Gesamtvermögen der fünf reichsten Deutschen ist inflationsbereinigt seit 2020 um etwa drei Viertel auf etwa 155 Milliarden US-Dollar angestiegen.
Der Bericht führt den Anstieg der Ungleichheit nicht zuletzt auf die zunehmende Macht von Unternehmen und die Monopolisierung der Wirtschaft zurück. So besitzt das reichste Prozent 43% des gesamten globalen Finanzvermögens. Die AutorInnen fordern daher unter anderem höhere Steuern auf Vermögen sowie einen aktiveren Staat, der in Bildung, öffentliche Infrastruktur und Wohnraum investiert und Monopole reguliert.
Seit Jahren setzen sich neben Organisationen wie Oxfam auch immer mehr Reiche für eine höhere Besteuerung ihrer Vermögen ein, wie etwa die Österreicherin Marlene Engelhorn. Sie hatte zuletzt angekündigt, 90 Prozent ihres Vermögens in die Hände eines aus zufällig ausgewählten BürgerInnen bestehenden Gremiums zu geben, das frei entscheiden solle, was mit dem Geld geschehe.
