Statistiken zur Ungleichheit machen einen deutlichen Fortschritt

  • Von Xhulia Likaj
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Vor dem Hintergrund einer wachsenden Dynamik zur Besteuerung der Ultrareichen – angestoßen durch die G20-Präsidentschaft Brasiliens im Jahr 2024 – wurde eine neue Version des Global Wealth Tax Simulators veröffentlicht. Die Ankündigung erfolgte auf der internationalen Konferenz „Taxing Billionaires“, die am 8. und 9. April 2025 in Paris stattfand.

Organisiert vom PSE Stone Center in Zusammenarbeit mit dem EU Tax Observatory und dem World Inequality Lab, forderten Ökonominnen und Ökonomen auf der Konferenz eine Koalition von Ländern, die bereit sind, steuerliche Progressivität, Gleichheit und planetare Nachhaltigkeit ins Zentrum der internationalen Wirtschaftsbeziehungen zu stellen.

Der neue Simulator, entwickelt vom World Inequality Lab, ist ein innovatives Instrument für Forschende, politische Entscheidungsträger sowie Bürgerinnen und Bürger. Er basiert auf der Methodik der Verteilungsbezogenen Nationalkonten (DINA) und sogenannten Reichenlisten. Nutzerinnen und Nutzer können damit Steuerszenarien in einem konsistenten Rahmen länderübergreifend analysieren und vergleichen. Die aktualisierte Version stützt sich auf umfassendere Vermögensdaten als die erste Veröffentlichung im Jahr 2022. Ziel ist es, die Debatte über die Besteuerung vermögender Personen zu demokratisieren.

Forschung der letzten zwei Jahrzehnte unter Anwendung der DINA-Methodik hat die Datenbasis des World Inequality Lab erheblich erweitert. Diese deckt mittlerweile rund drei Viertel des globalen Haushaltsvermögens ab – mit historischen Daten, die für einige Länder bis ins frühe 20. Jahrhundert zurückreichen.

Während der Konferenz wurden Ergebnisse vorgestellt, die überraschend ähnliche Muster bei der Vermögensanhäufung von Milliardären und gleichzeitig niedrigen effektiven Steuersätzen zeigten. Unter Berücksichtigung aller Steuerarten zahlen Superreiche proportional weniger als andere Gruppen, während Arbeits- und Mittelschicht – je nach Land – deutlich stärker belastet werden.

Mit wachsender Unterstützung für Vermögenssteuervorschläge – von Indien bis Frankreich – will der Global Wealth Tax Simulator dazu beitragen, die öffentliche Debatte zu stärken, indem er Szenarien zur Vermögensbesteuerung länderübergreifend zugänglich und vergleichbar macht.