Thomas Blanchet deckt die wahren Ursachen der steigenden Vermögensungleichheit rund um den Globus auf.

Die Vermögensungleichheit hat in vielen Ländern der Welt zugenommen. Die genauen Ursachen dafür und ihre relative Gewichtung sind jedoch nicht immer klar.

Mit Hilfe eines neuartigen stochastischen Modells hat der Ökonom Thomas Blanchet eine Methode entwickelt, mit der sich die verschiedenen Einflüsse auf die Vermögensentwicklung - darunter Mobilität, Sparen, Arbeitseinkommen, Renditen, Demografie und Vererbung - effektiv trennen lassen.

Blanchet wendet diesen Ansatz an, um die Vermögensverteilung in den Vereinigten Staaten seit 1962 anhand historischer Daten zu Einkommen, Vermögen und Demografie zu schätzen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Hauptursachen für den Anstieg des Vermögensanteils der obersten 1% seit den 1980er Jahren - in absteigender Reihenfolge ihrer Bedeutung - höhere Ersparnisse an der Spitze, höhere Vermögenseinkommen (vor allem durch Kapitalgewinne) und eine größere Ungleichheit bei den Arbeitseinkommen sind. Darüber hinaus ermöglicht das neuartige Modell, die Auswirkungen der Besteuerung von Vermögen zu untersuchen. Blanchet kommt mithilfe einer Benchmark-Kalibrierung zu dem Schluss, dass der optimale Spitzensteuersatz auf Vermögen mit dem höchsten Steueraufkommen 12% betragen würde. Die tatsächlichen Steuereinnahmen liegen dabei aber deutlich niedriger als in einem statischen Szenario.

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